Eröffnung des Festivals der Freimaurer
Pünktlich wie die Maurer fanden sich ein gutes Dutzend Brüder zu Füßen des ehernen Denkmals unseres guten Bruders Gotthold in Braunschweig wieder. Guter Stimmung ließen wir uns auf grünenden Umwegen jenseits der Hauptstraße zu unserem in den ewigen Osten vorausgegangenen Bruder wandeln. Dort angekommen nahmen wir ihn wieder zeremoniell die Kette und das Folgende [auszugsweise] wurde gesprochen:

Drei Rosen, Drei Schläge, DreiEINigkeit – Br. Gotthold zum Gedenken
Was sie denn wohl sey, die Freimäurerei; was ihr Geheimnis?
Unser Bruder Gotthold lässt seinen FALK konstatieren: „Ich glaube ein Freimäurer zu sein; nicht so wohl, weil ich von älteren Maurern in einer gesetzlichen Loge aufgenommen worden: sondern weil ich einsehe und erkenne, was und warum die Freimäurerei ist, wenn und wo sie gewesen, wie und wodurch sie befördert oder gehindert wird.“ Sie sei Nichts Willkürliches, ist und war notwendig und immer! Wie ist das zu verstehen? Ein „bloßer Mensch“ unter Menschen sei dafür nötig…
HUMANITÄT — – ein Tat-sächlich gelebtes Gelöbnis; Weisheit, Stärke und Schönheit verpflichtet; Wahres, Gutes und Freundschaft gemeinsam verwirklichend — – das ist kein Ponyhof!
Freimaurerei ist kein beliebiges Hobby oder gar Zeitvertreib – sie ist stetige Arbeit; so allerdings eine Lebensweise durch ihr überzeitliches Wertefundament und die entsprechende Haltung; innere Konstitution. Das be-deutet freilich, sich dieses für das eigene Dasein unter Mühen und Aufwendungen anzu-eignen, Ver-Antwortender zu werden und zu sein; durch Selbsterkenntnis den Zweck des Bundes, den „inneren Wandel“, zu vollziehen – nicht lediglich im Sicheren und Warmen heldenhaft im Maul zu führen. ZuFRIEDENheit ist nicht steigerbarer Lohn dieser Arbeit.

Und trotz aller zerbrochener Träume und enttäuschten Sehnsüchten ist es doch angemessen, dankbar und demütig zu sein, dass ich überhaupt bin – sein darf. Noch ist trotz des Vergangenen nichts, nichts, gar nichts entschieden; offen die Zukunft und das Schicksal liegt in unserer Hand. Zuversicht ist Maurerpflicht, Herz zu Herz, Hand in Hand, von
Angesicht zu Angesicht, unbeirrt vom Lärm der Welt. Seelig, wer wenigstens in einem stillen Moment herzlich über sich Narren zu lachen versteht!! !
Und dann wieder und wieder und wieder an meinem eigenen rauhen, allzu rauhen Stein ansetze; nicht DIE Welt verändern wollen, die eigene Arbeit an mir selbst führt in die Mitte des Tempels zum ERKENNE DICH SELBST. Papier ist geduldig, Worte billig, doch Taten sind unsere Zeugen, nur hier liegt Trost – was wir mitEINander fürEINander EINig tun – oder nicht. Lasst uns sehen, denn es wird sich zeigen, wer des EINen Rings aus liebender Hand sich würdig erweisen wird.
[…]
31. MAI 2024
Wir verblieben noch einige Minuten bei unserem Bruder, nahmen Abschied und schlossen wandernd den Kreis zu unserem Ausgangspunkt, wo wir uns trennten. Einige von uns fuhren weiter zum 123. Collegium Masonicum in der Lessingstadt. Doch davon mehr an anderer Stelle…