Blues- & Jazz-Konzert 

27. Juli 2024 19:00 Uhr in der Kommisse Wolfenbüttel
Blues- & Jazz-Konzert mit Herbert Christ und Christian Rannenberg

Musik kann das. In der Kommisse Wolfenbüttel trafen sich der Jazzmusiker Herbert Christ (Trompete, Kornett, Gesang) und der Blues- und Boogie-Pianist Christian Rannenberg am frisch gestimmten Bösendorfer-Flügel, um gemeinsam in spürbarer Harmonie zu musizieren. Und da zeigte sich mal wieder, dass es sich lohnt, in Konzerte zu gehen. Denn die Wirkung von guter Musik wird durch den gefühlvollen und lebendigen Vortrag von inspirierten und inspirierenden Musikern im Vergleich zur Tonkonserve doch noch um einiges verstärkt. Den beiden Musikern gelang es, ein äußerst starkes und positives Gefühl des Augenblicks zu erzeugen. Mit geschlossenen Augen konnten sich die konzentriert Zuhörenden auf die Musik einlassen und den Klangwelten anschließen.

Dass die Musiker ihre Instrumente dabei auch noch technisch meisterlich beherrschten, soweit man sich darüber überhaupt ein Urteil erlauben darf, förderte bei allen Anwesenden die Bereitschaft dazu. Die von den Instrumenten vorgegebenen Spannweiten der Dynamik wurden voll ausgeschöpft. Von ganz leisen bis zu ganz lauten Tönen, von ganz langsamem bis ganz schnellem Spiel, vom rhythmisch stark akzentuierten bis fließendem Groove war alles dabei. So wurden die Zuhörenden nicht nur emotional gefesselt, sondern auch mit originellen Wendungen in den Melodien überrascht. Rund 50 Zuhörer genossen diesen klangvollen Abend in einer bemerkenswert angenehmen Akustik, die man der Kommisse Wolfenbüttel so nicht zugetraut hätte. Zu Gehör kamen dabei überwiegend als historisch zu bezeichnende Musikstücke aus den Bereichen Blues und Jazz. Beispielhaft sollen hier drei bekanntere Stücke genannt werden: my baby rocks me with one steady roll von Trixie Smith (1938), nobody knows you when you are down and out von Jimmie Cox (1923) und Buddy Bolden’s blues von Jelly Roll Morton (1939). Natürlich wurden die Pausen zwischen den Stücken von den Profimusikern mit der einen oder anderen Anekdote angereichert, was nicht unwesentlich zur guten Stimmung im Publikum beitrug. Dieses wiederum bedankte sich am Ende des zweistündigen, großartigen Konzertes mit stehenden Ovationen. 

Eklektisches Ritual

Eklektisches Ritual

1786 (drei Jahre vor der Französischen Revolution, die mit ihren Idealen Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit für die Freimaurerei von so großer Bedeutung werden wird): Freimaurer zunächst aus Frankfurt/Main und dem hessischen Wetzlar hatten (schon erstmals 1783) eine Botschaft formuliert: Frei- und Unabhängig-Sein von Bevormundung durch die „Strikte Observanz“, die sich als Verirrung in der Freimaurerei in der 2. Hälfte des 18. Jahrunderts breitgemacht hatte und nun eine deutliche Absage im sog. „Eklektischen Freimaurerbund“ erhielt – eine Absage, die in dem 1783 formulierten Eklektischen Ritual ganz im Sinne der später formulierten Revolutionsideale Ausdruck fand.

Nach diesem Ritual wurde am 19. Juli 2024 in der Wolfenbütteler Loge „Wilhelm zu den drei Säulen“ gearbeitet. Die Arbeit nach diesem Ritual war schlicht, fokussiert und lehrreich zugleich:

Schlicht – das Ritual kommt sozusagen gleich „zu Sache“, es sieht von den Freimaurern geläufigen Vor- und Nachbereitungen ab.

Fokussiert – das Ritual macht die zentralen Aspekte der gemeinsamen Arbeit zum Gegenstand, verzichtet auf jegliches Zierrat und macht den an der Arbeit beteiligten
Freimaurer zu einem teilhabenden Freimaurer, der mit dem Gesagten unmittelbar, selbstätig und unabhängig arbeiten kann – es geht (kennzeichend für den Eklektischen Bund) demokratisch zu.

Lehrreich – das im Ritual zum Ausdruck gebrachte und Erklärte wirkt instruktiv unmittelbar auf den teilhabenden Freimaurer, lädt ihn zur Reflexion der Arbeit im Tempel und damit seinerselbst ein. Und es wirkt über die Arbeit hinaus – vielleicht auch, weil es eben etwas anders ist, als sich die Arbeit im Lehrlingsgrad für den Freimaurer üblicherweise darstellt.

Ich habe es genossen, teilgehabt zu haben.

Bericht aus Wolfenbüttel

Bericht aus Wolfenbüttel

Wolfenbüttel ist eine schöne Stadt! Staunend bewundert der eben Angereiste auf einem ersten Spaziergang die hohen, farbenprächtigen Fachwerkhäuser, die die Strassen und Plätze säumen. Ein wenig erstaunt, fragt er sich, weshalb nicht mehr Menschen diese Strassen und Plätze beleben, gewöhnt sich aber rasch daran. Es hat auch etwas Angenehm-Ruhiges, dass diese Stadt gleichsam leer ist und während der vier Tage, die er hier verbringt, auch bleibt. 

Gekommen bin ich aus Anlass der Jahrestagung mit Mitgliederversammlung der deutschen Forschungsloge Quatuor Coronati, die vom 11. bis 14. Juli im Haus der Loge „Wilhelm zu den drei Säulen“, aber eben nicht nur dort stattfindet. Der Grund dafür ist das einzigartige Freimaurer-Festival, das in der Lessing-Stadt während des ganzen Sommers, das kulturelle Leben bereichernd, stattfindet. Forschung hat mit Neugier und Experimentierlust zu tun, und so ist es denn natürlich, aber keineswegs selbstverständlich, weil von der Tradition abweichend, dass die Quatuor Coronati ihre Zelte in einem solchen Kontext aufschlägt.

Die Neugier gilt dem Miteinander und Ineinander von Freimaurerei und Öffentlichkeit, wie es sie in dieser Form und Dauer noch nie gegeben hat. Und diese Neugier und Entdeckerfreude wird reich belohnt. Es zeigt sich nämlich an den zwei Beispielen, über die ich hier ein wenig eigenwillig berichte, dass wir Freimaurer gut beraten sind, uns darauf mutiger einzulassen. Den Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, zitieren wir häufig. Den Wagemut, uns in ungesichertes Gelände zu begeben, preisen und zeigen wir weit seltener.

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„Money“-Ausstellung

Money-Ausstellung in Wolfenbüttel eröffnet.

Wolfenbüttel, Sonntag, den 7. Juli 2024 um 11:00 Uhr, im Saal des Logenhauses in der Kanzleistraße tut sich etwas. Eine Kasse und fallendes Hartgeld erschallen. Money von Pink Floyd dringt an das Ohr der Menschen vor Ort. Was ist hier los? Alexander Trettin, Distriktmeister Niedersachsen / Sachsen-Anhalt klärt auf und begrüßt die Anwesenden zur Vernissage der Ausstellung „money“ des Bruders und Künstlers Cornelius Rinne, die im Zuge des Festivals der Freimaurerei gezeigt wird.

Zu sehen sind Ausschnitte aus dem insgesamt etwa hundert Bilder umfassenden Zyklus zum Thema Geld.

Auf einem der Bilder macht eine Person merkwürdige Verrenkungen und weist auf einen Korb hin. Dabei wird sie von zwei Luxuschronometern beäugt. Das Bild wird fragmentarisch von Blattgoldflächen überlagert. Der in Englisch verfasste Titel lautet „Collecting for luxury gadgets!“.

Die Begrüßungsreihe wird vom Meister vom Stuhl der beherbergenden Loge „Wilhelm zu den drei Säulen“ Bruder Georg Backhaus fortgesetzt, bevor auch der Künstler Cornelius Rinne nach vorne tritt. Er zitiert aus dem Vorwort des Buches zum Zyklus:

„Money / Geld beschäftigt die Menschen immer wieder. Wir sind beruhigt, wenn wir es haben. Unruhe kommt auf, wenn es zu schnell geht oder zu langsam kommt. Ein kleines Stück Metall oder ein Fetzen Papier. So war es zumindest bis jetzt.“

Danach berichtet er von dem Initial, das den Zyklus 2010 auslöste und wies darauf hin, das Ausschnitte des Zyklus bereits an verschiedenen Orten, unter anderem in der Fürst-Fugger-Bank in Nürnberg, zu sehe waren. Er bat dann die Brüder Alexander Trettin und Dennis Holewa, ihre Textbeiträge zum Buch vorzutragen. 

Zwischen den Redebeiträgen erklangen immer wieder Musikstücke zum Thema Geld unter anderen von den Beatles, Abba, Dire Straits und Gunther Gabriel. Das Publikum hörte interessiert zu und wartete gespannt auf das angekündigte Werkstattgespräch, zu dem Rinne ans Podium trat, um zunächst für Publikum und sich um eine prickelnde Erfrischung zu bitte, was mit Zustimmung begrüßt wurde.

So erfrischt kam es zu einem lebhaften Austausch zwischen Publikum und Künstler über das oben erwähnte Bild, über handwerkliche Parameter und den Stand der bildenden Kunst im allgemeinen. Hierbei wies Rinne darauf hin, dass für ihn Bilder Luxusgüter mit möglichst hohem Preis sind, aber selbst nicht Kunst, da die Kunst als Selbsterkennungsprozess im Betrachter heranreifen muss, der initial von den Bildern ausgelöst wurde. Es entstand eine sehr wache und intensive Diskussion, die abschließend zu Gesprächen vor den Bildern führte. Insgesamt waren über zwei Stunden der Beschäftigung mit Kunst und Geld zu verzeichnen und man trennte sich nur langsam. Ein inhaltlich erfrischender Vormittag in einem wunderbaren Rahmen.

2. Lehrlingsforum

Lehringsforum in Wolfenbüttel

Das am vergangenen Wochenende im Rahmen des Freimaurerfestivals in Wolfenbüttel durchgeführte Lehrlingsforum (LF) war wieder eine inspirierende Veranstaltung. Das LF wurde in einem hervorragenden Ambiente im Schloss Wolfenbüttel durchgeführt.

Hier z. B. drei Erlebnisberichte im O-Ton.

Liebe Brüder,

gern möchte ich ein paar Worte zum 2. Lehrlingsforum als Danke für die gemeinsame Zeit hinterlassen.
Es war ein Wochenende mit hervorragenden Zeichnungen, Vorträgen und einer aus meiner Sicht, einer überragenden Übungsarbeit im 1. Grad.
Ich möchte jedem Lehrling empfehlen wenigstens ein Mal an einem solchen Forum teilzunehmen, denn die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, erscheinen mir für den weiteren Lebensweg als Freimaurer enorm wichtig.

Ich danke allen leitenden Brüdern für die uns zur Verfügung gestellte Zeit.

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Lemniskatenwanderung

Lemniskatenwanderung

Der Große Baumeister war uns gnädig und strahlte uns sonnig zu, anlässlich unserer Stadt-Lemniskatenwanderung, im Rahmen des Festivals der Freimaurerei in der Lessingstadt Wolfenbüttel.

Entsprechend gut gelaunt ließen sich zwei Dutzend Brüder, Schwestern und Gäste durch die Gassen und über die Plätze treiben. 

Eiskugeln in Waffeln auf dem Wege, kurze Erläuterungen auf dem Schloßplatz, eine spontane Darbietung der Ringparabel zu Füßen der Nathanstatue führten uns zum Logenhaus, wo Erfrischungen auf uns warteten und wir unser würdiges Zeremonial abhielten.

Ausklingend die zweite Runde der Lemniskate vollziehend trennten wir uns am Punkte unseres Ausgangs in freudigen Umarmungen.

Tempelarbeit beim Festival

  1. Tempelarbeit beim Festival der Freimaurer

Am 7. Juni 2024 feierten wir die erste Tempelarbeit im Rahmen des 1. Festival der Freimaurerei in Wolfenbüttel.

Erstmalig wurde eine Instruktionsloge im Ritual des Lehrlingsgrades nach Friedrich Ludwig Schröder gefeiert.

Dies war auch die erste gemeinsame Tempelarbeit der amtierenden Distriktbeamten des Distrikt Niedersachsen / Sachsen-Anhalt.

34 Brüder aus 10 Orienten, darunter 2 Brüder, die das Ritual jahrelang erarbeitet haben, waren darunter.

Nach den ersten Feedbackgesprächen füllt das Instruktionsritual eine Lücke in der Ausbildung der Brüder, deren Logen nach dem „Schröder-Ritual“ arbeiten.

Wir freuen uns auf die weiteren Tempelarbeiten im Rahmen des Festivals. Anmeldungen sind zum Teil noch möglich, aus bautechnischen Gründen ist die Teilnehmerzahl begrenzt und macht eine Anmeldung nötig.

Eröffnung Festival der Freimaurer

Eröffnung des Festivals der Freimaurer

Pünktlich wie die Maurer fanden sich ein gutes Dutzend Brüder zu Füßen des ehernen Denkmals unseres guten Bruders Gotthold in Braunschweig wieder. Guter Stimmung ließen wir uns auf grünenden Umwegen jenseits der Hauptstraße zu unserem in den ewigen Osten vorausgegangenen Bruder wandeln. Dort angekommen nahmen wir ihn wieder zeremoniell die Kette und das Folgende [auszugsweise] wurde gesprochen:

 Drei Rosen, Drei Schläge, DreiEINigkeit – Br. Gotthold zum Gedenken

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Collegium Masonicum

Collegium Masonicum in Wolfenbüttel

Das am vergangenen Wochenende im Rahmen des Freimaurerfestivals in Wolfenbüttel durchgeführte Collegium Masonicum (CM) war wieder eine inspirierende Veranstaltung. Das CM wurde in einem hervorragenden Ambiente im Schloss Wolfenbüttel durchgeführt.

Hier z. B. drei Erlebnisberichte im O-Ton.

„Das letzte Mal bin ich als Geselle beim Collegium gewesen – das war noch vor der Pandemie. Mittlerweile habe ich ein Mündel und um seinen Horizont über unsere örtliche Bruderschaft hinaus zu erweitern, entschied ich mich, mit ihm wieder am diesjährigen CM teilzunehmen.
Das besondere an der Veranstaltung ist ja, dass man sich ein ganzes Wochenende lang nur der Vertiefung in die Freimaurerei widmen kann – und dabei auch mal überraschend neue Perspektiven außerhalb der im eigenen Orient üblichen Lesarten kennenlernt. Mir gefielen vor allem die Aspekte masonisch-humanistischer Lebensphilosophie, die diskutiert wurden, und die Erörterungen zur Großlogen-Ordnung werde ich nochmal in meiner heimischen Bauhütte ansprechen. 
Ferner bietet das CM die Möglichkeit, mit Disktriktsbeamten zusammen zu kommen und aktuelle Entwicklungen der Großloge zu besprechen, wodurch der Entfremdung der übergeordneten Organe und der Bauhütten von einander vorgebeugt werden kann.
Und letztlich gilt: In der Begegnung mit dem Fremden, Neuen und Anderen erfahren wir stets auch mehr über uns selbst, wie es der Gesellengrad lehrt. Die geschützte, brüderliche Atmosphäre des CM bot mir dafür genau den richtigen Raum.“

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